Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung u. s. w. 383
welche die Evolute darstellt; diese ist also eine algebraische
Curve von der dritten Ordnung und führt den Namen semi-
cuhische oder NeiVsehe Parabel (129, 1)).
Der Krümmungsradius hat im Scheitel den kleinsten Wert
= p- der Punkt p/0 ist also eine Spitze der Evolute.
Weil x Q — x — 2 [x -f- —-) die Projection der Strecke MSI,
Pig. 71.
Fig. 70, auf der Abscissenaxe und x ~ die Projection der
Strecke QM der Normale zwischen der Leitlinie RU,' und dem
Punkte M auf derselben Axe ist, so ist auch MSI = 2QM.
Man erhält demnach den Krümmungshalbmesser eines Punktes
der Parabel durch Verdoppelung des Abschnittes der Normale,
welcher durch die Leitlinie der Parabel gebildet wird.
2) Aus der bekannten Construction der Ellipse mittels
zweier mit den Radien a, h be
schriebenen concentrischen Kreise,
Fig. 71, ergibt sich folgende Dar
stellung derselben. Wählt man den
Winkel ROK — cp, welchen der
Halbmesser OK, der zum Punkte
M der Ellipse führt, mit der klei
nen Axe einschliesst, als veränder
lichen Parameter, so drücken sich
die Coordinaten OP, PM von M
wie folgt aus
[ x = a sin cp
y = l) cos cp ;
(20)
man nennt cp die excentrische Anomalie des Punktes M.
Auf Grund dieser Gleichungen ergibt die Formel 151, (7*),
den Krümmungsradius (seinem absoluten Werte nach)
woraus sich seine extremen Werte immittelbar erkennen lassen :
• • tu
der grösste für cp = 0 gleich y, der kleinste für cp = —
b s ... ,
gleich —; man construirt sie, indem man zu A'B die Senk-