Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung u. s. w. 415
fx, fy nicht gleichzeitig Null, die Gerade x = a ist somit
Einhüllende.
Die yorgelegte Gleichung stellt ein System von Strophoi-
den (126, 2)) dar, welche sich nur durch ihre Lage gegen die
Ahscissenaxe unterscheiden; Fig. 90 (S. 414); G G' ist ihre
gemeinsame Asymptote, YY' der Ort ihrer Doppelpunkte und
HH' die Einhüllende.
B. Raumcurven und krumme Flächen.
§ 1. Tangente und Normalebene einer Raumeurve.
Die erste Krümmung oder Flexion.
165. Sind die veränderlichen rechtwinkligen Coordinaten
x, y, ¿ eines Punktes M im Raume als eindeutige stetige
Functionen einer Hilfsvariabein oder des Parameters u gegeben;
(1) x = x(u) y = y(u) ¿ = ¿(«4),
so beschreibt, während u seinen Bereich stetig durchläuft, der
Punkt M eine Curve im Raume, sofern nicht eine der drei
Functionen beständig den Wert Null hat; in letzterem Falle
würde in einer der Coordinatenebenen eine Curve beschrieben
werden. Von den Functionen x(u), y(u), z(u) setzen wir
weiter noch voraus, dass sie bis zu Gliedern der jeweilen er
forderlichen Ordnung nach der Taylor’sehen Formel entwickel
bar seien.
Besteht zwischen den drei Functionen eine lineare Be
ziehung mit constanten Coefficienten
Ax(u) -f- By(u) -f- Cz{u) + JD = 0,
so liegen alle Punkte der Curve in einer Ebene, die Curve ist
eine Plancurve; findet eine derartige Beziehung nicht statt, so
heisst die Curve eine Raumeurve.
Zwei von den Gleichungen (1) für sich betrachtet (125), z. B.
y = y(u), 0 = a(u),
bestimmen eine Curve in der «/¿-Ebene; dieselbe wird gleich
zeitig mit der Raumeurve von dem Fusspunkte des Lothes
aus M auf die «/¿-Ebene beschrieben, ist also die Projection
der Raumeurve auf dieser Ebene. Diese Projection kann,
wenn man u eliminirt, auch durch eine Gleichung der Form