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Erster Theil, Differential - Rechnung.
dy dz
dz dx j
d 2 y d 2 z
d?z d 2 x j
dx
d?x
dy
d 2 y
— A:B:C,
demnach fällt thatsächlich die Osculationsebene im Punkte u
der Rückkehrkante mit der Ebene u der Schar zusammen.
Man kann aber auch, von einer Ranmcnrve ausgehend,
zeigen, dass die Einhüllende ihrer Osculationsehenen identisch
ist mit ihrer Tangentialftdche (166, 1)).
Benützt man nämlich für die Ranmcnrve die früher ge
brauchten Bezeichnungen und den Bogen s als Parameter, so
schreibt sich die Bleichung der Osculationsebene
(16) (§ X) COS cp + (v — y) COS If; + (§ — z) COS l = 0 ;
diiferentiirt man sie, um die Charakteristik zu bestimmen,
nach s, so entsteht zuerst
«-•) TT 2 + (*-*) TT*+ «-»)*£*
— (cos a cos cp -f- cos ß cos ijj -j- cos y cos %) — 0 ;
der letzte Klammerausdruck hat den Wert Kuli, und berück
sichtigt man im übrigen die Gruppe (II) der Frenet’schen
Formeln (175), so lautet die letzte Gleichung endgiltig
(17) (| — x) cos X -f- (rj — y) cos g -f- (£ — z) cos v = 0
und stellt die zur Hauptnormale senkrechte Tangentialebene
dar; folglich wird (16) durch (17) wirklich längs einer Tan
gente der Raumcurve geschnitten.
187. Man hat zwei Gattungen von abwickelbaren Flächen
zu unterscheiden.
Solche Flächen, bei welchen eine eigentliche Rückkehr
kante auftritt, nennt man allgemeine Beveloppahle.
Solche Flächen, bei welchen die Rückkehrkante sich auf
einen singulären Punkt zusammenzieht, durch welchen dann
nothwendig alle Charakteristiken hindurchgehen, heissen Kegel
flächen; der singuläre Punkt wird Scheitel genannt. Rückt
er insbesondere in bestimmter Richtung ins Unendliche, so
sind alle Charakteristiken parallel und die Fläche heisst Cylinder-
fläche.
Die zweite Kategorie von abwickelbaren Flächen entsteht
dann, wenn zwischen den Coefficienten A, B, C, D der Ebenen
schar eine lineare (für alle Werte von u geltende) Relation