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ich meine die organische Verbindung der Theorie mit ihrer
Anwendung. Der Techniker stndirt die Mathematik, um da
von bei der Lösung wichtiger Probleme der grossen Praxis
Gebrauch zu machen; dem Mathematiker dienen die Anwen
dungen nicht so sehr, das Studium zu beleben, als vielmehr
es zu vertiefen, die klare Erfassung der theoretischen Sätze
zu vermitteln. Dass es vornehmlich die geometrischen An
wendungen der Analysis sind, welche sich für diesen Zweck
empfehlen, bedarf kaum der Begründung; um in sie einzu
treten, ist eine specielle Vorbereitung nicht erforderlich, und
die Probleme der Mechanik, Physik und Geodäsie schliessen
sich ihnen eng an.
Bei der Auswahl der Beispiele hielt ich mir vor Augen,
dass es sich nicht darum handeln darf, zum alleinigen Zwecke
der Einübung die Formeln auf eine Reihe mehr oder weniger
gleichartiger Fälle anzuwenden. Vor allem kam es mir darauf
an, überall dasjenige klar hervortreten zu lassen, was je weilen
beleuchtet werden sollte; ausserdem aber suchte ich durch die
Beispiele den zugeführten Wissensstoff zu vermehren.
Dass die geometrische Interpretation der analytischen Sätze
ausgiebig herangezogen wurde, versteht sich bei den Zielen des
Buches von selbst.
Wie weit die getroffene Auswahl des Stoffes und seine
Darstellung im Einzelnen mit den eben gekennzeichneten In
tentionen sich decken, darüber hat das fachmännische Urtheil
Anderer zu entscheiden. Bezüglich der Litteratur, welche ich
bei der Ausarbeitung der Vorlesungen vornehmlich zu Rathe
zog, verweise ich auf das den Band beschliessende Verzeichnis.
Noch liegt es mir ob, der Verlagsbuchhandlung für die
gediegene Ausstattung und meinem Assistenten, Privatdocenten
Dr. Karl Zsigmondy, für seine freundliche Hilfe bei der
Druckrevision zu danken.
Vorwort.
Wien, Neujahr 1898.
E. Czuber.