93. Die Maclaurinsche Formel. Wenn das Intervall
(cc, ß), in welchem die Funktion f(x) die für die Taylor sehe
Formel (6; zureichenden Bedingungen erfüllt, auch den Wert
x = 0 einschließt, so kann auch dieser zum Ausgangspunkte
der Entwicklung gemacht werden; h als Variable betrachtet
ist dann durch das Intervall (a, ß) beschränkt und soll mit x
bezeichnet werden. Mit diesen Veränderungen \x = 0 gesetzt
und x für h geschrieben] nimmt die Formel (6) die Gestalt an:
/•G-i)( 0 )
(12) = 0)
1 •2 ■ • ■{n
während gleichzeitig aus (7) und (8)
(13) R„ = fi ' l){ * x)
1 • 2 •
(14)
li
f {n \<dx)
1 • 2
ZTn (! - e )"
'x n
(n — l)
folgt. Die Gleichung (12) in Verbindung mit einer oder der
andern der beiden letzten Gleichungen bezeichnet man als
Maclaurinsche Formel. Ihr analytischer Inhalt fällt im Wesen
mit jenem der Taylor sehen überein.
Die Bedingungen des Ansatzes (12) fließen unmittelbar
aus 91, 1) und lauten dahin, daß 0 und x in jenem Intervall
(«, ß) gelegen sein müssen, in welchem f{x) endlich bleibt
und vollständige bestimmte Differentialquotienten bis zur n-ten
Ordnung einschließlich besitzt.
94. Die Maclaurin sehe Reihe. Wenn die Funktion f(x)
in dem Intervall (0, x) endlich ist und daselbst vollständige
bestimmte Differentialquotieuten aller Ordnungen besitzt, und
wenn überdies das Restglied R n mit wachsendem n der Grenze
Null sich nähert, so gilt der Ansatz:
(15)
fi*)
/'(0) + f ( f- x + f ± ^ z 2 +
welchen man als Maclaurinsche Reihe bezeichnet.
Im Hinblick auf die 89 festgestellte Tatsache kann der
Satz ausgesprochen werden: Wenn eine Funktion f(x) in eine
nach x fortschreitende Potenzreilie entivickelbar ist, so ist sie es
nur auf eine Art und diese Entwicklung ist die Maclaurinsche.