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Erster Teil. Differential-Rechnung.
vorstellt, die Differentialquotienten sämtlich an der Stelle x/y
genommen,
den Ausdruck
C 2 f 2 i O V* f I d*f ,2
Jtf x + 2 My Xy + dy* V ’
die Differentialquotienten sämtlich an der Stelle 0/0 genom
men, usw.
Die Bedingungen für die Ausdehnung der Formeln (41)
und (42) zu unendlichen Reihen brauchen nach den Ausfüh
rungen in 92 und 94 nicht besonders angeführt zu werden.
§ 4. Die elementaren Funktionen einer komplexen Variablen.
101. Begriff der Funktion einer komplexen Va
riablen. Unter der komplexen Variablen z versteht man das
Aggregat x -f yi, worin x und y reelle stetige Variablen be
deuten. Da beide als voneinander unabhängig aufgefaßt wer
den, so ist die Menge der Werte von z durch oo 2 zu bezeich
nen. Zum Nullwerden von z ist x = 0, y = 0 erforderlich;
dagegen wird z unendlich, auch wenn nur eine der Variablen
x, y unendlich wird.
Stellt man die Wert Verbindung xjy durch einen Punkt im
rechtwinkligen Koordinatensystem 0(Xl r ) dar, so kann dieser
auch als Darstellung der komplexen Variablen z augesehen
werden; in diesem Sinne soll die Ebene 0(XY) als ¿-Ebene
bezeichnet werden. Der Bereich P, welcher der Verbindung
xjy zugewiesen wird, ist zugleich der Bereich von z.
Führt man mit z und etwaigen, reellen oder komplexen,
Konstanten einen bestimmten (algebraischen) Rechnungsprozeß
aus, so ist das Resultat w desselben, eine Funktion von z,
darstellbar in der Form einer komplexen Größe u -f- vi, worin
u, v reelle Funktionen von x, y bedeuten; wir schreiben dies
in der Form an:
w = f(z) == u + vi.
Aber nicht jeder aus zwei Funktionen u, v von x, y ge
bildete Ausdruck u-\-vi soll als Funktion von x-\-yi gelten;