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Erster Teil. Differential-Rechnung,
die Rückkehrkante der Polarfläclie ist also eine mit der ge
gebenen Schraubenlinie in gleichem Sinne gewundene Schrauben-
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Knie auf einem Zylinder vom Halbmesser —; während die
erste durch einen Punkt der positiven ¿r-Ach.se geht, schneidet
die zweite die negative x-Achse; in der Ganghöhe stimmt sie
mit der ursprünglichen überein.
Die Polarfläche einer Schraubenlinie ist demnach eine ab
wickelbare Schraubenfläche.
200. Evoluten der Raumkurven. Die Polarfläclie
einer Kurve C ist der Ort ihrer Evoluten.
Versteht man nämlich unter einer Evolute der Kurve C
jede Kurve, deren Tangenten Normalen von C sind, so besitzt
die Kurve C unzählig viele Evoluten, die notwendig auf ihrer
Polarfläche liegen müssen.
Ist nämlich C eine Evolute von C, M' ein Punkt der
selben und M' M die Tangente in diesem Punkte an C' und
zugleich Normale in M zur Kurve C, so erfolgt, sobald M
auf C sich zu bewegen beginnt, eine momentane Drehung von
MM' um den Punkt fff'; gleichzeitig dreht sich die Normal
ebene von M augenblicklich um die Krümmungsachse des Punktes
M; soll demnach M M normal bleiben zur Kurve C, so muß
M' auf der Krümmungsachse liegen. Es gehört also der einem
beliebigen Punkte M zugeordnete Punkt M' der Evolute der
Krümmungsachse von M an, folglich liegt die ganze Evolute
auf der Polarfläche.
Um die Evoluten analytisch zu charakterisieren, seien die
Koordinaten des Punktes M' einer solchen mit x, y, z, sein
Abstand von der Oskulationsebene mit
<5 bezeichnet mit der Festsetzung, daß
6 positiv oder negativ ist, je nachdem
die Strecke QM' (Fig. 105) die po
sitive oder negative Richtung der Bi-
normale hat; für den Punkt M werden
alle bisher eingeführten Bezeichnungen
beibehalten.
Die Koordinatendifferenzen der
Fig. 105.