Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung usw. 531
merken ist, daß in dem mittleren dieser drei Fälle das % der
Gleichung (20) einmal einen positiven, einmal den gleichgroßen
negativen Wert erhalten muß.
Es darf jedoch nicht übersehen werden, daß die Gleichung
(20) nur für die nächste Umgebung von M Geltung hat; sie
darf auf den ganzen Schnitt der Ebene z = % mit der Fläche
nur dann angewendet werden, wenn derselbe eine sehr geringe
Ausdehnung hat, wie dies bei elliptischen Punkten zutreifen
wird; in den anderen Fällen, die sich hei hyperbolischen und
parabolischen Punkten ergeben, charakterisiert sie bloß den
dem Punkte M zunächst liegenden Teil des Schnittes.
Mit diesen Einschränkungen darf man den Satz aussprechen,
daß der Durchschnitt einer krummen Fläche mit einer zur Tan
gentialebene in M parallelen und ihr sehr nahen Ebene eine der
Dup in sehen Indikatrix ähnliche Figur sei.
Man pflegt diesen Durchschnitt auch als Indikatrix des
Punktes M zu bezeichnen.
Kehren wir nochmals zu der entwickelten Flächen-
gleichung (19):
e = y {?%*+ 2sxy'+ ty 2 ) + €,
zurück. Setzt man darin z = 0, so ist
(21) 0 == rx 2 -f- 2sxy + ty 2 -\-
die Gleichung des Schnittes der Fläche mit der xy-Ebene,
d. i. mit der Tangentialebene im Punkte M.
Nach den Darlegungen in 162 ist für diesen Schnitt der
Punkt M ein Doppelpunkt, und zwar ein Knotenpunkt, wenn
rt — s 2 <0, '
wenn also M ein hyperbolischer Punkt ist; die Tangenten in
ihm fallen mit den Asymptoten der Indikatrix zusammen, weil
die Gleichung, welche diese Tangenten bestimmt, d. i.
rx 2 2 sxy + ty 2 = 0,
das Unendlichwerden von 11 zur Folge hat (203, (12)).
Der Punkt M ist für die Schnittkurve ein isolierter Punkt,
wenn
rt — s 2 > 0,
d. h. wenn M ein elliptischer Punkt ist. Da hier alle Be-
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