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Erster Teil. Differential-Reclmung.
zustande. Darin bedeutet r den Radius des Parallelkreises,
auf welchem der betrachtete Punkt liegt, rdcp das Bogen
element des Parallelkreises und ds das Bogendifferential der
geodätischen Linie an der betreffenden Stelle, der Quotient
also den Kosinus des Winkels, den diese Linie mit dem
Parallelkreise oder des Sinus jenes Winkels cc, den sie mit
dem Meridian einschließt. Hiernach ist
(18 ) r sin a — r 0
d. h. das Produkt aus dem Radius des Parallelkreises mit dem
Sinus des Neigungswinkels der geodätischen Linie gegen den
Meridian ist im ganzen Verlauf derselben konstant.
Dieser Satz ist geeignet, über den Verlauf einer geodä
tischen Linie auf einer Rotationsfläche Aufschluß zu geben.
Da für a < ^ notwendig r > r 0 , so verlaufen die zu r 0
gehörigen geodätischen Linien nur in derjenigen Region der
Rotationsfläche, in welcher die Parallelkreisradien nicht unter
r 0 liegen.