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Zweiter Teil. Integral-Rechnung 1 .
Der Inhalt dieser Formel wird als der zweite Mittelwertsatz*)
bezeichnet. Für cp (x) = 1 lautet sie
b
(26) dx = {% — a)if>(a) -f (6 — |)^(&)
und hat dann, wenn man x^{x) als die zur Abszisse x ge
hörige Ordinate auffaßt, einen einfachen geometrischen Aus
druck, Sie besagt, daß sich die von einer
niemals fallenden (oder niemals steigen
den) Kurve CD (Fig. 118) begrenzte
Fläche ABDC als Summe zweier Recht
ecke APQG und PB DR darstellen lasse,
deren Grundlinien AP, PB zusammen AB
Pig. 118.
x ausmachen und deren Höhen die Anfangs
ordinate AC und die Endordinate BD sind.
7Ta P b
§ 2. Erweiterung des Integralbegriffs.
265. Eigentliche und uneigentliche Integrale. Die
O O o
Begriffsentwicklung des bestimmten Integrals
h
a
wie sie in 218—219 erfolgt ist, gründet sich auf zwei wesent
liche Voraussetzungen: daß die Funktion fix) in dem Inte
grationsintervalle (a, h) mit Einschluß seiner Grenzen ein
deutig bestimmt und stetig oder zum mindesten begrenzt ist
(in welch letzterem Palle sie noch eine weitere Bedingung
erfüllen muß (219)), und daß das Intervall (a, h) selbst
endlich ist.
Man kann nun den Integralbegriff in zweifachem Sinne
erweitern; Einmal, indem man ihn auch auf solche Funktionen
auszudehnen sucht, welche im Integrationsintervalle oder an
seinen Grenzen unendlich werden; und dann, daß man ihn
sinngemäß auch auf den Fall zu übertragen sucht, wo das
Integrationsintervall nach einer oder nach beiden Seiten ins
*) In dieser Form zuerst von Weierstraß in seinen Vorlesungen
gegeben.