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Zweiter Teil. Integral-Rechnung.
das Element unter dem letzten Integral
— (X x cos {n t x) ds 1 -f X 2 cos {n 2 x) ds 2 )
und das Integral selbst
(2) — f Xcos (nx)ds
i
geschrieben werden, wobei das dem Integralzeichen beigefügte s
anzeigt, daß die Integration über alle Elemente von s, also
über den ganzen Rand s zu erstrecken ist. Ein solches Inte
gral bezeichnet man als Linien- (Rand-)Integral.
dY
Erfüllt die Funktion Y mit ihrer Ableitung ebenfalls
0 dy
die oben formulierten Bedingungen, so findet man ebenso
(3) ffw dxdv ~~
P s
Durch Vereinigung beider Integrale ergibt sich, wenn
man gleichzeitig für dxdy das allgemeine Zeichen dP setzt,
die Formel:
(I) fj'(— + |D dP = —J{X cos (nx) + Ycos {ny)) ds.
P s
Durch sie erscheint das Flächenintegral links in ein
Linienintegral umgewandelt, und während zur Ausführung des
ersten die Kenntnis von 4- auf dem ganzen Gebiet P
ox vy 0
erforderlich ist, bedarf es zur Ausführung des zweiten der
Kenntnis von X, Y nur auf dem Rande von P.
Hätte das Gebiet P außer dem äußeren Rand s noch ein
oder mehrere Innenränder, wäre es beispielsweise, um an den
einfachsten Fall zu denken, ringförmig mit dem Innenrand s v
so käme auf der rechten Seite noch ein gleichgestaltetes, über
s 1 erstrecktes Integral hinzu, und zwar entweder mit dem
Zeichen -)-, wenn man festsetzte, daß beide Ränder in gleichem
Sinne beschrieben werden, oder mit dem Zeichen —, wenn
der innere Rand im entgegengesetzten Sinne zu s durchlaufen
würde.
Denkt man sich an Stelle des ebenen Gebiets ein räum
liches, von einer Fläche S umschlossenes Gebiet P, und drei
in demselben mit Einschluß der Begrenzung eindeutig ge
J
Y cos (ny)ds.