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Zweiter Teil. Integral-Rechnung.
die geometrisch leicht zu verifizieren sind.
315. Das Theorem von Green.*) Es seien ü, V zwei
auf dem ebenen Gebiet P mit dem Rande s eindeutige
Funktionen von x, y, welche daselbst nebst ihren Ableitungen
nach x, y stetig sind. Das Integral
(4)
//(
dUdV_
dx dx
cü dV
dy dy
läßt dann folgende Umformung zu.
Geht man von den Identitäten
dudv _
dx dx
_d_
dx
№■
-u jL
dx 2
dUdV
dy dy ~
dy '
-uu:
dy
aus, so zerfällt das Integral (4) in die Summe
p
SS U * T№ ’
p
wenn man für die Funktion
d 2 V d 2 V
dx 2 '* dy 2
das Zeichen z/ 2 V gebraucht.**) Das erste Integral nach der
Formel (I) in ein Linienintegral umgestaltet gibt
*) Die im vorigen Artikel angegebenen Umformungen von Flächen-
und Raumintegralen in Linien- und Oberflächenintegrale sind schon
1813 von Gauß in einer Abhandlung gebraucht worden; ihre syste
matische Anwendung ist aber G. Green zu verdanken (Essay on the
application of mathematical analysis to the theories of electricity and
magnetism, 1828, deutsch von Wangerin in Ostwalds Klassiker
ausgaben). Daher werden auch (I), (II) als Greensche Formeln be
zeichnet.
**) Um der verschiedenen Schreibweise der Gr een sehen Sätze
Rechnung zu tragen, sei bemerkt, daß für diese Funktion auch andere