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Zweiter Teil. Integral-Rechnung.
321. Die Poissonsche Gleichung. Anknüpfend an die
letzte Formel sollen die zweiten Ableitungen von V für einen
Punkt im Innern der homogenen Kugel bestimmt werden.
Macht man den Mittelpunkt der Kugel zum Ursprünge, wäh
rend der Aufpuukt eine beliebige Lage gegen das Koordinaten
system hat, so ist
l 2 = x- + y 2 + z 2
und
V= (a 2 - —+1*-+-^.
Daraus folgt
cV_
Anox
cV _
4 ngy
cV_
4 7t Q Z
d x
3 ’
cy
3 f
dz
3
d 2 'V
4 Ä Q
c 2 V _
4 % Q
d 2 v _
4 % Q ,
dx* =
—,
cy 2
dz s ~~
— 3 ’
es haben also die zweiten Differentialquotienten bestimmte
Werte und ihre Summe ist
(20)
dx* ' dy* ' c z*
— — 4 % Q
im Gegensätze zur Laplaceschen Gleichung (6), welche für
einen äußern Punkt hei beliebiger anziehender Masse ge
golten hat.
Die Gleichung (20), nach ihrem Urheber die Poissonsche
Gleichung genannt, gilt mit entsprechender Deutung und Ein
schränkung für jeden beliebigen Körper.
Es sei ein beliebiger nicht homogener Körper und inner
halb desselben ein Aufpunkt P gegeben; dem Ganzen liege
ein rechtwinkliges Koordinatensystem zu Grunde. Unter der
Voraussetzung, daß die Dichtigkeit in der Umgebung von P
keine Unstetigkeit erleidet, kann man sich eine so kleine den
Punkt P einschließende Kugel ausgeschieden denken, daß inner
halb derselben die Masse als homogen und mit der am Punkte
P herrschenden Dichtigkeit p begabt angesehen werden kann.
Heißt ni 2 die Masse dieser Kugel, m 1 die übrige, m die ganze
Masse, so gilt für die Potentiale U 2 , V 1 , V die Gleichung:
+ F 2 ,
daher auch