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Zweiter Teil. Integral-Rechnung.
dem allgemeinen Integral enthalten, also ein partikuläres In
tegral, entsprechend dem Werte (7=0.
344. Die Clairantsche Differentialgleichung. Ein
besonderer Fall der in x, y linearen Differentialgleichung ist
die Clairantsche Gleichung*)
y = xp + /‘(p);
(5)
wie man aus der Vergleichung mit der allgemeinen Form (1)
erkennt, ist hier die Bedingung (2) identisch erfüllt; es sind
also auch alle durch (5) für verschiedene Werte von p be-
stimmten Geraden Integralkurven von
(5), folglich das Geradensystem
Fig. 182.
T
zugleich das allgemeine Integral
(Fig. 182).
Hat das Geradensystem eine
Einhüllende, so ist diese gleichfalls
Integralkurve; denn ihre Tangenten
mit den Berührungspunkten bilden
/
X
0
Linienelemente, die zu den durch (5) definierten Elementen ge
hören. Man erhält die Einhüllende, indem man (6) in bezug
auf C differentiiert und zwischen der so entstandenen Gleichung
0 = » + f\C)
(7)
und der Gleichung (6) C eliminiert.
Zu diesen Resultaten gelangt man auf analytischem Wege
in folgender Weise. Wird (5) differentiiert und dy=pdx
gesetzt, so ergibt sich
pdx = p dx + \x + dp,
also
[x + f\p)]dp = 0.
Dies zerfällt aber in die beiden Gleichungen:
dp = 0,
x+f(jp) = 0;
*) Eine Gleichung dieser Form hat A. Clair aut zum erstenmal
gelöst in einer Abhandlung aus dem Jahre 1734 (Histoire de l’Acad. de
Sc. de Paris).