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Zweiter Teil. Integral-Rechnung.
(^i)o (^2)0 • • • (kn) 0
(Vi )o (.V2 )o • • • (?/n )o
(2/i (n_1) )o (2/ 2 (w_1) )o • • • {y n {n ~ l) \
nicht Null ist.
Diese Determinante ist derjenige Wert, welchen die Deter-
minante
2/i 2/i' •
• • 2/i ( ” _1)
(6)
I) =
2/ 2 2/2' •
.yj”~v
2l n 2fn ■
•21 n {n ~ X)
für X = x 0
aunimmt.
Die Determinante D soll im weiteren die „Determinante
der partikulären Integrale y 1} y 2 , . . ., y n “ genannt werden.
Die Bedingung D( 0 ) =4= 0 muß also erfüllt sein, soll (3)
wirklich das allgemeine Integral darstellen; da aber der Aus
gangswert im allgemeinen — d. h. von gewissen vereinzelten
Stellen abgesehen, an welchen die Koeffizienten der Differential
gleichung ein besonderes Verhalten zeigen — beliebig gewählt
werden darf, so kann die erwähnte Bedingung- auch dahin aus-
gesprochen werden, daß die Determinante D nicht identisch
Null sein darf.
Hiernach gilt der Satz: Das aus den partikulären Inte
gralen 2/1, 2/2, ■ ■ ■■> y n zusammengesetzte Integral
( 7 ) 2/ = c 1 2/i+c 2 2/ 2 + --- + c„2/ n
ist nur dann das allgemeine Integral der Gleichung (2), wenn
die Determinante D jener Integrale nicht identisch verschwindet.
Ein solches System von partikulären Integralen nennt man
ein Fundamentalsystem und y l} y 2 , . . ., y n seine Elemente.*)
(5) £(o) -
*) Man kann die Eigenschaft eines Fundamentalsystems auch dahin
aussprechen, daß seine Elemente 2/,, 2/ 2 , . . ., y n voneinander linear unab
hängig sein müssen, d. h. daß zwischen ihnen keine für alle Werte von x
geltende homogene lineare Beziehung mit konstanten Koeffizienten be
stehen dürfe. — Den eben ausgesprochenen Satz über die Zusammen
setzung des allgemeinen Integrals einer homogenen linearen Differential
gleichung hat zuerst J. Lagrange (1765) nachgewiesen. Die Einführung
des Terminus „Fundamentalsystem“ wird L. Fuchs (1866) zugeschrieben.