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Erster Teil. Differential-Rechnung.
einer das Gebiet durchziehenden Kurve entsprechen; dann ist
durch die Gleichung
(7) f(x, y) = c
y implizite als stetige Funktion von x definiert, und zwar für
ein gewisses Intervall (cc, ß) von x. Wäre y — cp(x) diese
Funktion in expliziter Form, so müßte die Einsetzung von
Qp{x) an die Stelle von y die Gleichung (7) identisch, d. i. für
jeden Wert von x aus (a, ß) erfüllen.
In diesem Sinne ist die linke Seite von (7) als zusammen
gesetzte Funktion von x anzusehen, und ihr Diiferentialquotient
ist einerseits nach 55, (1):
df djc df dy
dx dx dy dx’
andererseits hat er den Wert Null, weil die Funktion konstant
ist: mithin ist, da ^=1,
(8)
und daraus ergibt sich
i ^y. = o
dx dy dx
(9)
[ l _y
dx
df
dx
w
dy
&
3Tig. 15.
ci. x X+h
was nach den gemachten Voraussetzungen immer einen be
stimmten Wert darstellt; die Voraussetzung, daß der, partielle
Diiferentialquotient 4= 0, ist nur von solchen Wertverbin
dungen einzuhalten, welche der Glei
chung (7) genügen.
Auch aus dem Begriffe des to
talen Differentialquotienten einer Funk
tion zweier Variablen läßt sich das
obige Resultat ableiten. Ist KL (Fig.
15) die Kurve, längs welcher die
Gleichung (7) gilt, M ein Punkt
derselben, zur Wert Verbindung xjy
gehörig, M x ein anderer Punkt
x + h/y + so ist der Differenzenquotient
f(p + h, y + V) — fix, y)
Kj
, h