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Erster Teil. Differential-Rechnung.
gesetzt werden, weil die definierende Reihe an der Grenze
x = — 1 nicht mehr konvergiert.
Die Reihe des ersten Beispiels ist zugleich ein Beleg da
für, daß man bei einer Potenzreihe, welche gerade und ungerade
Potenzen von x enthält, aus der Konvergenz für x = ß nicht
auch auf die Konvergenz für x= — ß schließen darf; bei einer
Reihe, welche nur gerade oder nur ungerade Potenzen enthält,
ist dieser Schluß immer zutreffend.
87. Abgeleitete Reihen. Für jeden Wert von x, für
welchen die Potenzreihe (9):
= a 0 + a t x -f a 2 x* -{-•••
konvergent ist, ist auch die aus den Differentialquotienten der
einzelnen Glieder gebildete Beihe
(14) ^'(z) = la 1 -f ‘2a%x- + 3a 3 x 2 -j- • • •
konvergent.
Existiert nämlich für die Reihe (9) der Grenzwert
und heißt er X, so ist diese Reihe konvergent für
lim
n = -f 00
*« + l
alle Werte- innerhalb des Intervalles (— 2, + 2) (84). Be
zeichnet man aber die Koeffizienten der Reihe (14) mit A ly
es hat demnach
^-2 7 ^2?
so ist
A-n
n
««
^■a + i
n -{-.1
a n+1
A
denselben Grenzwert wie
n + 1
*« + 1
und die Reihe (14)
ist demselben Satze zufolge absolut konvergent für die näm
lichen Werte von x wie (9)
Hiernach ist also beispielsweise mit der Reihe
1 -f- X -f x 2 -j- X 3 -(- • • •
gleichzeitig die Reihe
1 + 2x + 3x 2 H
absolut konvergent, solange j x | < 1.
Unabhängig von der Existenz des Grenzwertes für
''«-ei
kann die obige Behauptung auch so erwiesen werden. An
genommen, für den Wert x — X seien die Glieder von (9)
dem absoluten Betrage nach unter der positiven Zahl k ge
legen, also