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Erster Teil. Differential-Rechmmg.
demnach hat die Funktion an der Stelle x = 0 ein Maximum,
und dieses ist f(0) = b. Ferner ist unter der gleichen Voraus
setzung über d
f'(l — d) = — 6d(l — d) < 0
n i + s) = 6i(i + s) > o,
an der Stelle x = 1 tritt also ein Minimum ein, und dasselbe
ist /■(!) = b — 1.
116. ünt erscheidung zwischen Maximum und Mi
nimum. Die Entscheidung kann einfacher getroffen werden,
wenn die Funktion f{x) an jeder Stelle innerhalb (a, ß) auch
einen eigentlichen zweiten Differentialquotienten f" (x) besitzt
und wenn dieser an der Stelle x = a nicht Null ist. Es gilt
dann der Satz: Wenn f"(a) < 0, so ist f(a) ein Maximum,
und wenn f" (a) > 0, so ist f(a) ein Minimum.
Ist nämlich f"(a) < 0, so muß es eine Umgebung von a
geben, in welcher auch
ro + ti) — f\a)
h ’
wovon ja f"{a) der Grenzwert für lim Ti = + 0 ist, negativ
ist; wegen f\a) = 0 bleibt in dieser Umgebung auch
+ h)
h
negativ; daher ist f(a + li) links von a positiv, rechts davon
negativ, f{a) also in der Tat ein Maximum.
Ist f" (a) > 0, so muß sich eine Umgebung von a be
grenzen lassen, in welcher auch
f (« + ti) — f (a)
h ’
oder das diesem gleichkommende
f'ia+h)
h
positiv bleibt; infolgedessen ist f'{a + h) links von a negativ,
rechts davon positiv, f(a) also tatsächlich ein Minimum.
Wenn jedoch f"{a) = 0 ist, dann gilt zunächst der fol
gende Satz: Ist f"(a) == 0 und f'"{a) =)= 0, so ist f(a) liein
Extrem; ist aber auch f'"(a) = 0, dagegen f lv (a) =j= 0, so ist
f\d) ein Extrem und es entscheidet das Vorzeichen von f IV (o) über