Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung usw. 437
einen für einen Bereich von x reellen Zweig von (1) und
(3) y = xp{x)
einen anderen zumindest in demselben Bereich reellen Zweig
dar, so werden diese beiden gemeinsame Punkte aufweisen, so
fern die Gleichung
(p(x) = il>(x)
innerhalb jenes Bereichs reelle Wurzeln besitzt; ist x 0 eine
solche Wurzel, so ist
cp(x 0 ) = = y 0
eine doppelte zu x 0 gehörige Wurzel von (1), die beiden Aste
(2), (3) schneiden sich in (# 0 /«/ 0 ) 0( ^ er be-
rühren einander dort (Fig. 82 a) und b));
die erste Erscheinung bezeichnet man als
Selbstdurchschnitt oder Knotenpunkt, die
zweite als Selhstberührung des ganzen durch
(1) dargestellten Gebildes.
Bedeutet
V = <pi%)
einen Zweig, welcher beispielsweise in dem
Intervalle (— oo, x 0 ) komplexe und in dem Intervalle (x 0 , -f oo)
reelle Werte von y gibt, also nur in dem letzteren Intervalle
reell ist, so gehört zu ihm notwendig ein anderer Zweig
V = ^(x)
mit denselben Reellitätsverhäitnissen, weil in einer Gleichung
mit reellen Koeffizienten komplexe Wurzeln immer paarweise
Vorkommen; und da die Paare konjugiert sind, so haben (p(x),
ip(x) in dem Intervalle (— oo, x 0 ) die Formen
co 1 (x) -f ico 2 (x)
Oj (x) — i C3 2 (x),
wobei co 1 (.x), Q 2 (;r) stetige reelle Funktionen bedeuten; an der
Stelle x 0 werden beide Funktionen reell in der Weise, daß
co 2 (x 0 ) = 0 wird; in demselben Augenblicke wird
y 0 = = <K%> = «iW;
so daß die reellen Teile der Zweige im Punkte x 0 /y 0 zugleich
beginnen. Dies kann, wie in Fig. 83, so geschehen, daß der
Punkt M 0 den Charakter eines gewöhnlichen Punktes aufweist,
Fig. 82.