Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung usw. 493
die Quadratsumme dieser Gleichungen führt zu
demnach hat man endgültig:
d cos qp . cos X d cos iß cos fi d cos % cos v
ds T ds T ds T
Aus der Determinante 181, (12) folgt schließlich:
cos X = cos iß cos y — cos % cos ß,
daraus weiter durch Differentiation nach s unter Rücksicht
nahme auf (I) und (II):
COS fl COS y — COS V cos ß
d cos X
ds
T
Q
und vermöge der erwiesenen Eigenschaft jener Determinante:
d cos X cos a cos qp
ds q T ’
nach Analogie dieser Formel hat man also:
^ "os X cosa cos qp d cos (i cos ß cos-iß
ds Q T » ds Q T ’
(III)
d cos v cos y cos i
ds q T
Die Quadratsurame dieser letzten Gruppe von Gleichungen
führt zu folgender Beziehung zwischen den drei Krümmungs
maßen:
JL = JL _l JL
G 2 q 2 ^ T 2 ’
vermöge deren der ganzen Krümmung neben der Flexion und
Torsion keine selbständige Stellung zukommt.
Die neun Formeln (I), (II), (III), nach ihrem Urheber
die Frenetschen Formeln genannt*), enthalten die Bewegungs
gesetze des begleitenden Dreikants, und da sich in diesen die
Eigenschaften einer speziellen Raumkurve ausdrücken, so sind
die Frenetschen Formeln für die Kurventheorie von grund
legender Bedeutung. Auch bei einer ebenen Kurve kann von
o O
*) Häufig auch als Serretsche Formeln bezeichnet; F. Freuet
hatte sie 1847 als Doktordissertation hei der Toulouse! - Fakultät ein
gereicht, P. Serret sie unabhängig von ihm gefunden und 1851 im
Journal von Grelle veröffentlicht, wo 1852 auch Frenets Arbeit erschien.