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Sechster Abschnitt. Anwendung der Differential-Rechnung usw. 597
auf der Tangentialebene
(|-«)Z+fo-y)r+(g-*)Z-0
normal steht. Es bat also die Produktsumme der Koeffizienten
von £ — x, rj — y, £ — z aus beiden Gleichungen den Wert
Null, d. h. im ganzen Verlauf von G ist
(18)
X
Y
Z
dx
dy
dz
d 2 x
dhj
d 2 z
0.
Der zweiten Erklärung zufolge ist
X Y Z
COS l COS [i cosr’
und zwar ist der gemeinsame Wert der drei Quotienten + 1
oder — 1, je nachdem die positive Richtung der Hauptnormale
mit der positiven oder negativen Richtung der Flächennormale
zusammenfällt. Führt man für die Richtungskosinus der
Hauptnormale die Werte (181, (11)) ein, so entsteht die Be
ziehung:
(14) = Л
\ / гПо
und nun ist der Wert dieser Verhältnisse, mit derselben Unter
scheidung, -f- q oder — q, wenn p den Flexionshalbmesser von
G in M bezeichnet.
Die Tangentialebene im Punkte M von G an die Fläche
enthält die Tangente und die Binormale, ist also die rektifi
zierende Ebene von G in Jf; projiziert man G orthogonal auf
diese Ebene, so zeigt die Projektion im Punkte M einen Wende
punkt (182), hat hier also die Krümmung Null; auch diese
Eigenschaft ist charakteristisch für die geodätische Linie.*)
*) Ist C irgend eine auf einer Fläche verzeichnete Kurve, M ein
Punkt derselben, T die Tangentialebene der Fläche in diesem Punkte,
F die orthogonale Projektion von G auf T, so nennt man die Krümmung
von F in M die geodätische Krümmung von G in M auf der betreffenden
Fläche. Hiernach kann eine geodätische Linie auch als eine solche der
Fläche aufgeschriebene Kurve definiert werden, deren geodätische Krüm
mung im ganzen Verlaufe Null ist. Diese Definition läßt die Linie am
deutlichsten als das Analogon der Geraden auf einer krummen Fläche
erkennen.