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Erster Teil. Differential-Rechnung.
und bleibt bestehen, wie klein auch ¿ix werden möge; somit
besteht auch zwischen den Grenzwerten die Beziehung
( 15 ) D x y = D u y ■ D x u.
Ist v = u = cp (y), y = f(u), y also durch zweifache
Vermittlung eine Funktion von x, so ergibt sich durch ähn
liche Schlüsse
(16) V x y = jD u y • D v u • D x v.
Um also eine Variable y, welche durch mehrfache eindeutige Ver
mittlung von u, v, w, . . . z mit der Variablen x zusam menhängf
nach dieser letzteren zu differentiieren, bilde man der Ueihe nach
die Differentialquotienten von y nach u, von u nach v, von v
nach w, ... schließlich von z nach x, die alle als vorhanden
vorausgesetzt werden; dann ist der Differentialquotient von y
nach x gleich dem Produkte aller dieser Differentialquotienten.
Die Formel (7) erweist sich als ein besonderer Fall der
Formel (15), wenn man u = f(x) und y — u n setzt.
Nimmt man in (15) u = ax + b, y = u n , wo n nun jede
rationale Zahl bedeuten kann, so ist (21)
D x {ax + b) n = na (ax -f- b) n ~ 1 .
§ 3. Differential quotienten der elementaren Funktionen.
29. Die Potenz. Im Verlaufe des letzten Paragraphen
wurde für die Differentiation der Potenz y = x n die bei jedem
rationalen Exponenten n geltende Formel:
(1) D x x n = nx n ~ x
abgeleitet. Bei negativem n ist der Wert x = 0 als Unstetig
keitspunkt auszuschließen.
Diese Formel in Verbindung mit den Sätzen des vorigen
Paragraphen setzt uns in den Stand, alle expliziten algebrai
schen Funktionen zu differentiieren.
1) Für die ganze Funktion
y = a Q x n -\- a 1 x n ~ 1 -¡ b + a n
hat man unmittelbar (24, (1), (2); 25, (6))
Dy = na 0 x'- 1 + (n — + o„_ t ;