Zweiter Abschnitt. Differentiation von Funktionen einer Variablen. 69
Funktionen tg, cotg in bezug auf die Zahl n, sie besitzen die
Periode ?c. Da nun periodische Funktionen an Stellen, welche
um ein Vielfaches der Periode voneinander verschieden sind,
in allen Stücken übereinstimmen, so werden sie dort auch
gleiche Differentialquotienten aufweisen; die Ableitungen der
trigonometrischen Funktionen sind somit notwendig periodische
Funktionen mit der nämlichen Periode.
Vermöge der Beziehungen, welche zwischen den trigono
metrischen Funktionen eines Bogens bestehen, genügt es, den
Differenzenquotienten einer derselben zu bestimmen. Wir wählen
als solche
y = sin x.
Der Differenzenquotient ist
sin (x — sin X
~ h
2 cos
+
h \ . h
■— sin —
2 / 2
= cos (x + y)
konvergiert nun h gegen die Grenze Null, so hat cos [x + —j
wegen der Stetigkeit dieser Funktion den Grenzwert cos x,
. h
sln Y
—aber laut 16, 2) den Grenzwert 1; somit ist
Y
(6) Dsinx = cos#.
Da ferner y = cosa; = sin ^und — 1 der Diffe
rentialquotient von y— x fi0 folgt aus (6)
also
(V
D cos x = T> sin = — cos (y ~ x ) >
to; x =
D COS X =
sin«
cos«
- sin X.
und y = cotga;
erhält man
Für y
nun mit Hilfe der Formeln (6), (7) auf Grund von 26, (9)
COS 2 « -f- sin 2 « -r% . — sin 2 « — cos 2 «
D tg « =
D cotg x —
d. i.
(8)
(9)
D tg x = sec 2 x,
D cotg = — cosec 2 a;.