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wodurch die vom Feuerheerd kommende Flamme genöthigt wird, zuerst
durch den einen Kanal längs dem Kessel nach hinten, dann durch den
andern nach vorn und von hier aus erst durch einen dritten Rauchzug,
in welchem sich ein kleiner Kessel zum Vorwärmen des Speisewassers
befindet, ins Kamin zu streichen.
Der Dampfkessel ist gewöhnlich zu ~/ 3 mit Wasser gefüllt*). Die
Fundamente des Kamins und des Ofens bestehen aus Quader — oder
auch bloß aus Mauersteinen; alles klebrige aus Backsteinen.
Schattirung mittelst Farben.
Tafel 33.
260. In manchen Fällen zieht man es vor, anstatt die Körper
bloß mittelst Tusche zu schattiren, dieselben noch mit einer Farbe zu
belegen, welche derjenigen des Materials des Körpers entspricht; da
durch werden nicht allein die Formen der Körper, sondern zugleich auch
die Substanzen, aus welchen dieselben bestehen, durch die bloße Zeich-
nung zum Verständniß gebracht.
Eine Zeichnung kann auf verschiedene Weisen kolorirt werden; die
einfachste besteht darin, daß man die Gegenstände nach dem auf allen
vorhergehenden Tafeln befolgten Verfahren in Tusche vollständig schat-
kirt und hierauf jedes einzelne Stück mit der seiner Substanz ent
sprechenden Farbe überdeckt, wie es bei Tafel 10 angegeben wurde.
Die erste Methode kann in verschiedenen Fällen genügen, obschon
dieselbe in Bezug auf den Effekt der Zeichnung, welche dabei gewöhn
lich etwas matt und kalt erscheint, noch Mehreres zu wünschen übrig läßt.
Man gelaugt indessen zu einem bessern Resultate, wenn die erste Anlage
mit Tusche nur leicht gehalten und hierauf mit der entsprechenden Farbe
über diese Grundlage ebenso verfahren wird, wie beim einfachen Tuschen;
dadurch behält die Figur an den dunkeln Stellen die Grundfarbe des
Materials bei, während die Hellern Partiten außerordentlich zart er
scheinen.
*) In der Zeichnung ist die Wasserlinie absichtlich zu weit hinab verlegt, Ultt
einen größer» Tlieil des Schlagschattens ans der innern Fläche des Kessels
hervortreten zu lassen.