VIII.
Projektionen schief stehender
Körper.
Tafel 41.
Anwendung auf einen oscillirenden Cylinder.
296. Bei der Darstellung von Gegenständen durch ihre Projek
tionen ist es allgemeine Regel, die Projektionsebenen so anzunehmen,
daß einzelne Flächen und Linien wo immer möglich parallel mit den
selben zu liegen kommen, damit ste sich in ihrer wirklichen Form dar
stellen. In den meisten Fällen, besonders bei Maschinenzeichnungen,
kommen immer einzelne Theile vor, welche in Bezug auf die gewähl
ten Bildflächen eine schiefe Lage haben und folglich aus den letztem in
verkürzten Dimensionen erscheinen. Es wird hiezu meistentheils die
Anwendung einer dritten mit dem Gegenstände parallelen Bildfläche
nöthig, von welcher aus dann die Projektionen auf den ursprünglichen
Projektionsebenen bestimmt werden. Dieses Verfahren wird durch nach
folgende Beispiele verständlich gemacht.
297. Es sei die vertikale Projektion eines zu beiden Vildflächen
geneigten sechsseitigen Prisma in Form einer sechsseitigen Schrauben
mutter zu bestimmen.
Diese Schraubenmutter wird vorerst in horizontaler Projektion,
Fig. 1, so dargestellt, als ob ihre Kanten senkrecht auf einer horizon
talen Ebene stehen würden, deren Basis durch die Lage der Linie LT,
Fig. 3, bezeichnet ist; man erhält alsdann das regelmäßige Sechseck
»66661.
Würde man die Projektion dieses Prisma auf einer neuen verti
kalen mit einer seiner Seitenflächen oder mit »6 parallelen Bildfläche
darstellen, so würden die vier Kanten a, b, c und d in ihrer wahren
Größe erscheinen.
Die Linie L'T', Fig. 3, bezeichnet die Durchschnittslinie oder
Basis zweier neuen Bildflächen; sie bildet den Winkel LoL' mit der