Geometrische und harmonische Reihe.
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Konvergenz hinreichend gehalten wurde — Divergenz vorhanden sein
kann, ist die harmonische JFteihe
CO
1 + Y + 3 + 4 + * "» kurZ 2~n ’ ( U )
1
Es ist nämlich
1 . _J__ + 1 i . . . 1 >i__L = i
« ' w -j- 1 ' n -f- 2 ' w 2 n w 2 7
weil die rechte Seite aus der linken hervorgeht, wenn man in dieser
vom zweiten Gliede an alle Glieder dem letzten, dem kleinsten, gleich
macht; wie groß also auch n sein möge, immer läßt sich eine Gruppe
aufeinander folgender Glieder
a 'n + a n +1 + h «„2
konstruieren, deren Summe 1 übersteigt; die allgemeine Bedingung
der Konvergenz ist mithin nicht erfüllt. 1 )
Ein anderer Weg, die Divergenz dieser Reihe zu erkennen, be
steht in folgendem. Man kann die um das erste Glied gekürzte Reihe
2
1 i.'= — + — + — -f
n 2 3 ' 4 ~
umformen in
und sodann zerfallen in
J - + - 2 - + ^- +
1-2 '2-3 ‘ 3 • 4 ^
JL J_ _i_
1 • 2 2 • 3 ** 3 • 4
++ 1 +
' 2 • 3 ~ 3 • 4 ~
+ 3-4 +
Nun gibt die erste Zeile nach (8) die Summe 1, die zweite 1 — -- — 0 ,
die dritte = y, • • •, so daß man erhält
CO CO CO
yi_i + Vi.
¿LJ n ¿J n JJJ n ’
* 2 2 1
das Paradoxe an diesem Resultat verschwindet sofort, aber nur dann,
® j 00 i
wenn man Y—, also auch Y durch oo ersetzt. 2 )
1) Auf diesem Wege hat Jak. Bernoulli die Divergenz der harmonischen
Reihe zuerst erkannt (Wende vom 17. zum 18. Jhrh.).
2) Mittels dieses Paradoxons hat Joh. Bernoulli die Divergenz nach
gewiesen.