Grundvorstellungen des Funktionsbegriffs.
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5. Das Produkt
ist divergent, wiewohl die Reihe — "j/y + J * — ~j/ f 4- ^
konvergiert (bedingt); man erkennt dies nach paarweiser Zusammen
fassung der Faktoren an der Divergenz der Reihe * -)- y -j- * + • ■ ••
III. Abschnitt.
Der Funttionsbegriff.
§ 1. Funktionen einer und mehrerer Variablen.
38. GrundvorStellungen, auf welchen der Punktions-
be griff beruht. Mit der Einführung der Buchstaben als Zeichen für
Zahlen war einer der bedeutsamsten Schritte in der Entwicklung der
Mathematik getan.
Bei einem arithmetischen Ausdruck, dessen Elemente besondere
Zahlen sind, ist das Interesse auf die Ausführung der vorgeschriebeuen
Rechenoperationen gerichtet und mit der Auffindung des Resultates
erschöpft.
Sind hingegen die Rechenelemente durch Buchstaben vertreten,
dann wendet sich das Interesse der Zusammensetzung des Ausdrucks
durch Rechenoperationen zu, und es treten neue Vorstellungen auf:
die Vorstellungen der Veränderlichkeit, der Abhängigkeit, der Zu
ordnung.
Indem man sich denkt, daß einzelnen oder allen durch Buch
staben vertretenen Rechenelementen andere und wieder andere Werte
erteilt werden, kommt man von dem Begriff der festen Zahl zur Vor
stellung der veränderlichen Größe oder der Variablen.
Das Resultat, der Wert des Ausdrucks, wird dabei im allgemeinen
auch jedesmal ein anderes, es erhält auch den Charakter der Variabilität.
Es ist erst dann bestimmt, wenn man den variabel gedachten
Rechenelementen bestimmte Werte beigelegt hat, es ist also von
diesen Werten abhängig.
Der Ausdruck wird mit einem Male zu einem Gegenstand der
Untersuchung, indem mau der Zuordnung zwischen den Werten der
variablen Rechenelemente und dem Werte des Ausdrucks seine Auf
merksamkeit zu wendet.
Die Vorstellungen der Variabilität, der Abhängigkeit und der
Zuordnung bilden die Grundlage des Funhtionsbegriffs, der die ganze
Mathematik beherrscht. Durch seine Schaffung ist sie fähig geworden,