Full text: Ergebnisse der Spectral-Analyse in Anwendung auf die Himmelskörper

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SPECTRA DER VERSCHIEDENEN CLASSEN. 
enthüllt uns nicht die chemische Natur des glühenden 
Körpers, von welchem das Licht ausgegangen ist. In 
dem gegenwärtigen Falle ist diess Licht von den zum 
Weissglühen erhitzten Kohlenspitzen der electrischen 
Lampe ausgestrahlt. Ein in allen Punkten ähnliches 
Spectrum würde Eisen, oder Kalk, oder Magnesium 
in glühendem Zustande liefern. 
2. Die Spectren der zweiten Classe sind davon 
sehr verschieden: sie werden durch Linien gefärbten 
Lichtes gebildet, welche von einander getrennt sind. 
Aus der Untersuchung eines solchen Spectrums kön 
nen wir viel lernen. Es zeigt uns, dass die glänzende 
Materie, welche das Licht aussendet, in gasförmi 
gem Zustande ist. Denn nur, wenn der leuchtende 
Körper in seinen Molecülen von dem Hemmniss des 
Festseins oder Flüssigseins frei ist, kann er das beson 
dere Verhalten zeigen, welches er besitzt, nämlich nur 
farbige Licht-Linien in endlicher Anzahl auszustrah 
len. Daraus folgt, dass die in den gasförmigen 
Zustand übergeführten Substanzen von einander durch 
ihr Spectrum unterschieden werden können. Jedes 
Element sowohl, wie jeder zusammengesetzte Körper, 
welcher ohne Zersetzung leuchtend geworden ist, zeich 
net sich im gasförmigen Zustande durch eine Gruppe 
von Linien aus, welche ihm eigentümlich sind. Die 
grünen Linien, welche wir im Spectrum beobachten, 
werden durch das gasförmige Silber, und stets nur 
durch gasförmiges Silber, hervorgebracht. Es leuch- 
um die Sonne muss wahrscheinlich die Verminderung des Glanzes gegen, 
den Rand der Scheibe hin zugeschriehen werden.
	        
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