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ANNAHMEN ÜBER DIE BRECHBARKEIT DER FARBEN.
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habe, überein. In der weiteren Untersuchung über
die Brechung der Farben stösst man aber auf eine
nicht geringe Schwierigkeit; es handelt sich dabei um
die Frage, wie der in ein zweites, das brechende Me
dium eingetretene Strahl durch die Bewegung der Licht
quelle verändert wird, d. h. ob und wie die Bewegung
der Lichtquelle auf den Uebergang wirkt. Angenom
men, dass die scheinbare Veränderung der Wellenge
schwindigkeit in allen Medien, welche der Strahl durch
läuft, dieselbe wäre, wie im ersten, d. h. immer gleich
g, so würde der relative Brechungs-Index zweier Mit
tel für eine Farbe aus —7- in
v + g
übergehen, wenn
v v+g
v und v' die Fortpflanzungsgeschwindigkeiten der bei
den Mittel in Beziehung auf die Farbe vorstellen; diese
Modification des Brechungsgesetzes ist aber höchst
wahrscheinlich nicht die der Natur entsprechende. Die
obige Behandlungsweise, das ganze Verhalten des
Strahles bei bewegter Lichtquelle auf Perioden in den
Amplituden der denselben zusammensetzenden Strah
len zurückzuführen, bietet gerade bei der Frage über
den Uebergang in ein zweites Mittel einen grossen Vor
theil vor anderen von mir eingeschlagenen Wegen.
Man wird behaupten dürfen, dass, da die Dauer der
Periode der Amplituden nur davon abhängt, wie oft
die Lichtquelle wieder zu Aethertheilchen gelangt,
welche in der Welle gleiche Lage oder Geschwindig
keit haben, jene Dauer für alle Medien gleich—blei-
g
ben wird. Dies führt unmittelbar darauf, der Glei
chung des Strahls im zweiten Medium die Form