Full text: Ergebnisse der Spectral-Analyse in Anwendung auf die Himmelskörper

80 DBR HELLIGKEITSWBCHSEL VERÄNDERLICHER STERNE. 
(man vergleiche oben Seite 3, Fig. 7) beobachtet hat. 
Es müssen auch hier, wenn anders die bekanntesten 
Gesetze über Gase noch Gültigkeit behalten sollen, 
zwei getrennte Körper vorhanden gewesen sein. Of 
fenbar hat das Flammenspectrum des glühenden Was 
serstoffgases, auf dessen Rechnung wir die grosse Zu 
nahme der Helligkeit des Sternes setzen, auch dazu 
beigetragen, das Absorptions-Spectrum solchem Glanze 
entsprechend hervortreten zu lassen. Die Strahlen 
des glühenden Wasserstoffes müssen daher ihren Weg 
durch eine absorbirende Atmosphäre genommen haben, 
und die letztere hat nach Ausweis des Spectrums nicht 
bloss aus Wasserstoff bestanden. Wollen wir daher 
nicht zwei verschiedene Gasatmosphären auf einem 
und demselben Körper annehmen, so muss für die ab 
sorbirende Atmosphäre ein anderes Centrum angenom 
men werden, als für die glühende, und T Coronae 
wird als Doppelstern zu betrachten sein. 
Es wäre sehr interessant, zu erfahren, ob bei den 
Veränderlichen nicht häufiger gemischte Spectra Vor 
kommen, wenn auch nicht gerade in der gewissermas- 
sen extremen Art, wie bei T Coronae, bei welchem 
für die AVasserstoff-Linien Emission an die Stelle der 
Absorption getreten ist. Für ein gemischtes und durch 
zwei getrennte Atmosphären verursachtes wird uns 
überhaupt jedes Spectrum gelten müsen, in welchem 
die relative Intensität der Linien nicht immer dieselbe 
bleibt. Das Yerhältniss in der Stärke der Linien 
scheint mir deshalb in ziemlich hohem Grade die Auf 
merksamkeit der Astronomen, welchen Spectroscope 
zu Gebote stehen, zu verdienen.
	        
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