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BIN NACHTRAG ÜBER B CASSIOPEJAE.
Druck von J. B. Hirschfeld in Leipzig.
auffallende Erscheinungen sind, nur 11. Grösse. Einer
Bemerkung in M ä d 1 e r’s Populärer Astronomie zufolge
soll ßtimker im Jahre 1840 an der betreffenden Stelle
einen Stern 10. Grösse bemerkt und seine Position
mehrmals beobachtet haben, ich habe jedoch in Küm-
ker’s Zonen nach einer solchen Position, die sich auf
B Cassiopejae beziehen könnte, vergeblich ge
sucht; es finden sich darin nur benachbarte Sterne.
Vorläufig scheint die Thatsache gut constatirt zu sein,
dass genau an dem durch Tycho bestimmten Orte
des Sterns von 1572 jetzt wieder ein Stern steht, wel
chen noch einige andere Umstände einer Veränder
lichkeit verdächtig machen. Sollte sich die Wieder
kehr eines Maximums gegen das Jahr 1887 und so
mit die vermuthete Periode von 315 Jahren bestäti
gen, so würde sich an den Stern noch ein anderes
Interesse knüpfen; denn man würde finden, dass seit
Christi Geburt, welche nach den Untersuchungen der
Chronologen vier Jahre vor Beginn unserer Aera
stattfand, bis zum Jahre 1572 fast genau 5 Perioden,
des Sternes verstrichen sein müssen; es müsste also
sehr genau in die Zeit von Christi Geburt ein Maxi
mum des Glanzes gefallen sein, und es würde somit
nahe gelegt sein, dieses Maximum von B Cassiopejae
mit der biblischen Tradition des Sternes der Weisen
aus dem Morgenlande in Zusammenhang zu bringen.