zeugt Euch, daß es sich bei der Widmung um eine ehrenvolle
Sache handelt. Ihr müßt nämlich wissen, daß die steirischen
Verordneten im Beisein meines Mandatars alle Exemplare
öffentlich verbrannt haben. Ich will des Todes sein, wenn
Ihr, mögt Ihr auch jedes Wort auf die Folter spannen, Ln
dem ganzen Buch einen triftigen Grund findet, dessentwegen
mir diese Schmach angetan werden durfte, oder wenn Ihr
auch nur mit dem leisesten Verdacht einen solchen aufspüren
könnt. In meinem nächsten Brief werde ich die Sache auf
klären.
An Bernegger. Linz, 2c>. Mai 162*.
Die Rudolphinischen Tafeln, die ich von Tycho Brahe als
Vater empfangen habe, habe ich nun ganze 22 Iahre Ln mir
getragen und gebildet, wie sich allmählich die Frucht im
Mutterleibe bildet. Vlun quälen mich die Geburtswehen.
Glaubt mir, daß ich im eigentlichen Sinn rede. Bei dieser
Gelegenheit kann ich gerade einen anderen Punkt in meinem
Brief erwähnen. Was gebt Ihr mir für einen Rat? Die Ta
feln können nicht nach Wunsch gedruckt werden, ohne daß ich
dabei bin. Die Druckarbeit wird auch nicht stetig fortlaufen,
sondern der Sache entsprechend allemal wieder Unterbrechun
gen erfahren. Daher brauche ich entweder eine Druckerei Ln
Österreich oder ich muß für längere Zeit von zu Hause weg
gehen. Da müßte ich also Frau, die drei kleinen Rinder und
die erwachsene Tochter verlassen. Nehme ich aber die Familie
mit, so werden wir von unseren Freunden getrennt, man
denkt nicht mehr an uns und vergißt uns nach und nach.
Auch werden wir mit vollerem Beutel ausziehen als zurück
kehren. Der Hausrat geht durch das Lagern zugrunde oder
wird durch die Rriegswirren gefährdet, wenn ich nun aber
fortgehe, welchen Ort soll ich wählen, einen nahen oder
ferner liegenden 7 Einen, der bereits verwüstet ist oder erst
noch daran kommen wird? Ich habe die Absicht, bei nächster