über die Einrichtung des WeltbaueS. 8?
Es freuete mich, daß meine Berechnung über
die Hitze des Cometen von i68®, Ihnen, mein Herr,
Gelegenheit gäbe, an die Bewohnbarkeit dieser Welt
körper auf eine bestimmtere Art zu denken, wenn Sie
je nicht längst vorhin daran gedacht haben. Ihre Be
trachtungen darüber waren mir immer neu , und sehr
angenehm. Sie wissen, wie viele Schwierigkeiten
man an dieser Sache gefunden. Allem Ansehen nach
kamen diese Schwierigkeiten daher, weil man die Ver
gleichung zwischen der Erde und den Weltkörpern zu
weit ausdehnte. So fände Columbuö nach einer
weiten Schiffart eine neue Welt, und bracht die Nach
richt zurück, daß sie bewohnt wäre. Man konnte ihn
mit Grunde fragen, ob es Menschen daselbst gebe?
Das Land wäre auf der Erdfläche, und daher für
Menschen bewohnbar. Entdeckte aber ein Astronome
in dem Monde, der Venus und andern Planeten,
Berge, Meere, ^tmochdreren, rc. und schloße dar
aus , daß es Einwohner daselbst geben müsse, so gien-
ge diese Folgerung an, aber man würde zu weit ge
hen, wenn man gleich Menschen aus ihnen machen
wollte. Man würde eben so gut Menschen in der
Tiefe des Meeres suchen müssen. Wir find über
haupt zu sehr daran gewöhnt, alles individual zu se
tzen, und der allgemeine Begriff, den wir uns von
den Einwohnern der Welt überhaupt machen sollten,
ist noch viel zu enge eingeschränkt, weil wir keine an
dere Mannigfaltigkeiten gesehen haben, als die, so um
uns her auf der Erde sind. Es ist wahr, ihre Anzahl
reicht bis ins Unendliche; sollte sie äber die Schätze
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