Full text: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues

ser der Milchstrasse sind, so sind sie gegen denen 
in diesem Circul kaum wie ein Tropfen Wassers 
gegen den Ocean. Unsere besten Fernrohren rei 
chen nicht zu, sie uns dichte genug vorzustellen, 
und alles, was sich daran unterscheiden laßt, 
kömmt schlechthin auf die grössern Sterne, so in 
der Milchsiraffe stehen, und auf die Figur dieses 
Streifens an, so wie sie uns in die Augen fällt. 
Der äussere Umriß derselben ist sehr irregulär, ih 
re Breite sehr ungleich , und an einigen Orten 
kaum Grad, an andern aber 25. bis 30. Grad. 
Sie scheint wie aus Stücken zusammengesetzt , und 
einige dieser Stücke scheinen seitwärts sich von den 
übrigen zu entfernen, als ob sie gespalten oder auf 
gerissen wäre. 
Können Sie, mein Herr, bey dieser scheinba 
ren Irregularität eine Harmonie und Ordnung finden. 
Und wie wollen Sie hiebey Zeit und Raum mit ein 
ander verbinden, damit sich alles dieses nach einem all 
gemeinen Gesetze richte? Denn nichts leuchtet mir 
klärer ein , als daß auch hier solche Gesetze und eine 
weise Einrichtung seyn müsse , und ich werde mir nie 
vorstellen können, daß, da jede Theile die vollkom 
menste Ordnung haben , diese Ordnung in dem Gan 
zen sollte vermißt werden. Der Weltbau ist ein Gan 
zes , und muß daher nothwendig durch allgemeine Ge 
setze zusammenhängen. Ich erwarte hierüber Ihre 
Gedanken mit mehrerem Verlangen, als über alles, 
was ich noch von unserm Sonnen-LMem wissen 
H 4 möchte.
	        
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