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Ich
Ht geben mir, mein Herr, einen erwünschten
Anlaß, meiner Einbildungskraft ungehemm
ten Lauf zu lassen, und wollen mich noch da
zu berechtigen, weil die Erfahrung, wodurch man
mich widerlegen könnte, noch weit ausgesetzt ist. Al
lein Sie wissen, daß ich zu sehr diejenige Wahrschein
lichkeit liebe, die auch bey strengerer Untersuchung noch
zulässig ist, und ich werde es den Dichtern überlassen,
aus meinen Betrachtungen über den Weltbau vollende
einen astronomischen Roman zu machen. Es werden
ihn viele ohnedem schon für nichts bessers ansehen.
Ich will dennoch versuchen, wie weit hiebey die Schlüs
se reichen mögen, und das übrige durch Vermuthun
gen ergänzen , weil die genaue Erörterung ihrer vor
gelegten Fragen allem Ansehen nach den künftigen Zei
ten vorbehalten seyn wird. Es ist mir indessen ein
wahres Vergnügen, daß Sie, mein Herr, nun auch
anfangen, ihrer edlen Wißbegierde nicht mehr Schran
ken zu setzen, sondern dieselbe durch das ganze Welt
gebäude auszudehnen, und ewige Gesetze und weise
Ordnung da zu suchen, wo lauter Verwirrung zu seyn
scheinet. Werfen Sie mir nur immer Fragen auf,
weil mich Ihre Untersuchung zu weiterm Nachdenken
verleitet. Aber helfen Sie mir auch meine Betrach
tungen erweitern, und sie durch das, so Ihnen dabey
noch einfällt, vollständiger machen.