Full text: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues

über die Einrichtung des Weltbaues. 12; 
und Orte nach , und hieraus schließen Sie, die Ord, 
nung müsse Raum und Zeit mit einander verbinden, 
und daher vollkommener seyn, weil sie zusammengesetz 
ter ist. Dieses erläutern Sie durch das Sonnen-8z/- 
stem , welches uns allerdings verwirrt vorkommen 
würde, wenn wir alle Weltkugeln, so um die Sonne 
gehen, sehen könnten, und bey dem blossen Anblicke 
stehen blieben. Wie wollten Sie aber, daß die Fix- 
sterne der Zeit nach eine Ordnung unter sich hatten, 
wenn zwischen Zeit und Raum keine Verhältnis, kein 
allgemeines Gesetz wäre ? Dieses aber setzt nothwen 
dig eine Bewegung zum voraus , und ich schließe mit 
Ihnen, die Fixsterne seyen lange nicht so unbewegt, 
als man sie ausgegeben , sondern es seyen Sonnen, 
die in geordneten Laufbahnen einher wandeln. 
Diese Bewegung der Fixsterne muß nothwendig 
in ihrem scheinbaren Abstande von einander in die Län 
ge der Zeit eine Veränderung hcrfür bringen. Ich 
kann nicht sagen, ob man seit dem Hipparchus, 
welcher den ersten Catalogum der Fixsterne verfertigt, 
eine solche Veränderung bemerkt hat. So viel ist ge 
wiß , daß diese alten Observationen mit den neuern 
nicht übereinkommen, und man hat die Ursache allein 
in den weniger genauen Instrumenten, und sodann 
auch darinn gesucht, weil die Stralenbrechung, die 
Abirrung des Lichtes und die Nutation der Erde den 
Alten unbekannt ware. Könnte man diese Fehler 
verbessern, oder wenigstens untersuchen, ob der Unter 
schied zwischen den altern und neuern Observationen 
merkli-
	        
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