Full text: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues

i?o Cosmologische Briefe 
nigfaltlgkeit in demselben unerschöpflich ist, oder das 
schimmernde Licht der Sterne etwas den Augen sehr 
Angenehmes und Reizendes hat, oder endlich ein astro 
nomisches Auge deßwegen nie müde wird, weil es ein 
beständiges plus ultra findet, und ihm der Himmel 
immer neuen Stoff zum entzückenden Erstaunen, und 
zu Betrachtungen giebt, die die Stille der Nacht sam 
meln hilft , und lebhafter macht; Alle diese Gründe 
vereinigen stch bey mir, wenn ich diese glanzenden 
Leuchter in dem Tempel der Gottheit betrachte. Da 
nehme ich Flügel des Lichtes, und schwinge mich durch 
alle Räume der Himmel durch. Nie komme ich weit 
genug, und immer wächßt die Begierde, noch weiter 
zu gehen. In solchen Betrachtungen stellte stch mir 
die Milchstraffe vor. Ich erstaunte nochmals über 
das Heer der kleinen Sterne in diesem Bogen, und 
vermißte sie ausser demselben. So gar nahe, dachte 
ich t find diese Sterne nicht beysammen , daß sie ein 
ander fast berühren sollten. Sie müssen hinter einan 
der liegen, und die Reihen von Sternen müssen durch 
die Milchstrasse durch vielfach länger seyn, als ausser 
halb derselben. Wären sie aller Orten gleich lange, 
so müßte der ganze Himmel so helle scheinen, wie jezt 
die Milchstrasse. Aber ausser diesem Streifen sehe 
ich säst nur leere Räume. Kurz, das Fipsternenge- 
bäude ist nicht Hkrerisch, sondern flach, und sehr stark 
abgeplattet. 
Hier bliebe ich den ersten Abend beym Anstaunen 
stehen, und zugleich auch bey dem letzten Schluffe. 
Etwas
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.