Full text: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues

über die Einrichtung des Weltbaues. i?i 
Etwas Zelt nachher fiel mir erst in die Augen, daß die 
Milchstraße von den übrigen Theilen des Himmels so 
stark unterschieden seye, und da fieng ich an, dieselbe 
weiter hinaus zu rücken, und den leeren Raum zu 
laßen, den Sie, mein Herr, so nett in ein sinnli- 
ches Bild gebracht haben. Alle übrigen Sterne faß- 
te ich in ein System zusammen, aber die Milchstraße 
bliebe noch viele Tage uneingetheilt. Nachgehend- 
wunderte ich mich, daß ich nicht gleich anfangs dar 
auf gefallen, weil sich die Abtheilung von feststen zeigt. 
Allein außer, daß uns fast immer unbemerkte Sachen 
vor Augen schweben , so konnte hier noch ein anderer 
Grund seyn. Der Theil der Milchstraße, der gespal 
ten ist, stunde nicht dem Fenster gegenüber. Da mir 
j aber doch die Begierde bliebe, zu sehen, ob ich diese 
Gedanken weiter würde fortsetzen können, so übersähe 
ich einmal die ganze Milchstraße, und besonders ihre 
Figur. Und da schloße ich erst, daß ich dieselbe in 
einzele Theile absondern sollte, und daß jeder Theil 
demjenigen, in welchem wir uns befinden, ähnlich zu 
achten seye. So entstunden also unvermerkt meine 
Fixsternen - Systemen. 
Es kann seyn, daß mir allmählich noch mehrere 
Betrachtungen darüber eingefallen wären, weil ich sie 
noch nicht aufgegeben hatte. Allein es wäre allem 
Vermuthen nach langsam geschehen, weil wir über un 
sere Einfälle nicht gebieten können. Diese werden 
vorzüglicher erweckt, wenn andere Anläße dazu kom 
men , und Sie, mein Herr, haben mir unter allen 
K 4 solchen
	        
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