178 Cosmologische Briefe
chung der Fragen, die Sie mir vorgelegt haben, und
werde bey derjenigen anfangen, die Sie über die
Kennbarkeit der Sterne in der Milchstraße machen,
wenn wir sie durch Fernrohren ansehen. Ich gestehe
Ihnen gerne, daß diese Untersuchung sehr schwer ist,
und daß sie auf Gründen beruht, die man in der
Optic noch nicht genug entwickelt hat. Indessen
werde ich doch einen Versuch thun, um zu sehen, wie
weit es mir darinn gelingen wird. Es kömmt dabey
auf folgende Satze an, welchen ich den Beweis nicht
vollständig beyfügen werde, um Sie nicht ohne Noth
damit aufzuhalten.
So lange wir mit bloßem Auge einen Gegen
stand deutlich sehen, scheint er uns ohne Rücksicht auf
feine Lage und Entfernung ungefehr gleich Helle. Ich
sage UNgkfehk. Denn die Veränderung in derOef-
nung des Augensterns mag hlebey etwas verändern.
Da man aber dieses allezeit in die Rechnung einbrin
gen kann, so werde ich diese Oefnung als beständig an
nehmen, und da schliesse ich, daß wir jedes Object: in
seiner wirklichen Klarheit sehen, so lange sein Bild
im Auge deutlich ist. Auf diese Art würde uns die
Sonne zwar kleiner, aber dennoch gleich Helle scheinen,
wenn wir auf dem Saturn oder in einer noch grössern
Entfernung dieselbe anschaueten.
Ist aber ein Gegenstand so weit entfernt, daß
wir auf seiner Fläche nichts deutlich sehen können , s-
kommen hicbey zween Fälle vor. Einmal wenn das
schein-