Full text: Cosmologische Briefe über die Einrichtung des Weltbaues

über die Einrichtung des Weltbaues. 239 
Schwere werden, und wie unordentlich ihr Lauf, wenn 
nichts ist, welches allen gebietet, in einer sehr einfa 
chen Laufbahn zu bleiben? 
Ich glaube, daß ich in der Anwendung Ihrer 
Gründe, ordentlich verfahren bin. Solle ich sie nun 
als nothwendig schließend ansehen, so werde ich auch 
einen dunkeln Cörper annehmen müssen, welcher Mas 
se genug habe, um die Milchstrasse in einfacher Ord 
nung zu halten, und nehmen Sie, mein Herr, an, 
daß die Milchstrasse zu noch unzähligen andern gehört, 
so geben Sie mir Stoff zu einem noch vielfach schwe 
rern und grösscrn Körper, welcher wider alle Milch 
strassen Gesetze und Ordnung geben muß. So weit 
Sie nun hierin» gehen wollen, so kommen Sie doch 
endlich auf den Mittelpunct des ganzen Weltbaues, 
und hier finde ich meinen letzten Körper, der die gan 
ze Schöpfung um fich herum lenkt. 
Hier finde ich Stoff für meine Einbildungskraft, 
und zahle die Augenblicke der Ewigkeit, in welchen 
die äussersten Grenzen der Schöpfung im Kreyfe her 
um kommen. Da ist der Thron, dem alle Systemen 
als so viele Trabanten aufwarten, die Hauptstadt, die 
dem Reiche der Wirklichkeit Gesetze giebt, und alle in 
Ordnung und vollständigster Harmonie erhält, dar 
Ganze zum Ganzen macht, alle Ausschweifungen ver 
bannet , der Empörung und Zerstreuung jeder flüchti 
gen Theile Einhalt thut, und fie in ihre behörige 
Stelle zurück lenkt, . . 
Allein
	        
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