über die Einrichtung des Weltbaues. 31
Vierter Brief.
>lc kommen mir, mein Herr, in ihren Betrach
tungen über die Verfassung des Weltbaues zu
vor, und die Mühe, die Sie sich haben geben
wvllen, aus der Cosinologie und aus der Erfahrung
Gründe dazu aufzusuchen, und sie mir gütigst mitzu
theilen , verbindet mich, nun auch meinen Gedanken
aufzubieten , um zu sehen, ob ich etwas dazu beytra
ge» kann. Ihr Eifer hierin» solle mir zum Vorbilde
dienen, aber sagen Sie mir, ist es denn nur eine
freundschaftliche Willfährigkeit, daß Sie mir keine
Einwürfe wider mein System machen, oder wollen
Sie mit der nächsten Art, das Fürchterliche aus der
Welt zu verbannen, zufrieden seyn ? Sie sind ja so
gut ein Philosoph, als die, so diese Schrecknisse ausge
dacht haben, und das Recht, das uns die Weltweiß»
heit giebt, von jedem Vorgeben einen zureichenden
Grund zu fordern, ist Ihnen, ich weiß es, in allem
seinem Umfange bekannt.
Ich gestehe Ihnen gerne, daß mir mein System
nur deßwegen mehr einleuchtete, weil es mir vorkäme,
daß cs sich für eine Welt besser schickte, die die voll
kommenste seyn solle, und aus diesem Grunde schiene
mir auf die rechtmäßigste Art zu folgen , daß die Ue
bel desto seltener seyn müssen, je grösser sie sind. Ich
fände keine Ursache, eine neue Schöpfung anzunehmen,
und noch viel weniger wollte ich ganze Weltgebäude
öde