Full text: Vorlesungen über Differential- und Integral-Rechnung (2. Band)

268 
Zweiter Theil. Integral-Rechnung. 
veränderlich gedachtem C entspricht ihr ein ganzes System 
solcher Flächen, die man als äquipotentielle oder als Niveau- 
flächen bezeichnet; sie erfüllen vermöge der Eindeutigkeit von 
V den Raum einfach, d. h. durch jeden Punkt des Raumes 
geht nur eine derselben. 
Ist P ein Punkt von (25) und S eine durch ihn gehende 
in die Fläche fallende Richtung, so ist vermöge (25) 
der Vergleich mit (24) führt zu 
cos (P, S) — 0. 
Die Richtung der Anziehung in P steht also zu allen in 
der Niveaufläche liegenden Richtungen senkrecht, fällt daher 
mit der Richtung N der Normale der Niveaufläche zusammen. 
Hieraus ergibt sich, dass 
(26) 
Der in der Dichtung der Normale der Niveaufläche gebildete 
Differentialquotient des Potentials bedeutet also die Gesammt- 
anziehung. 
Man kann aus der Gleichung (26), wenn man deren linke 
Seite als Quotienten auffasst, einen Schluss auf die Lagerung 
der Niveauflächen ziehen. Weil nämlich zwischen zwei be 
nachbarten Niveauflächen eine constante Potentialdifferenz dV 
besteht, so sagt die Gleichung (26), dass die Anziehung dem 
Normalabstande der Niveauflächen umgekehrt proportional ist 
Wenn eine Curve im Raume so verläuft, dass sie die 
Niveauflächen (25) rechtwinklig durchschneidet, so zeigt in 
jedem ihrer Punkte die Tangente die Richtung der dort herr 
schenden Gesammtanziehung an. Solche Curven nennt man 
aus diesem Grunde Kraftlinien.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.