Fünfter Abschnitt. Differentialgleichungen.
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zeugt, ist wichtig für die Construction des allgemeinsten In
tegrals.
Wir setzen nun die Coefficienten der Gleichung (1) als
constant voraus. Führt man in die linke Seite derselben den
mit vorläufig unbestimmten Zahlen a, ß gebildeten Ausdruck
(2) g = e ttX +Py
ein, so verwandelt sie sich in das Product
e ax +^[a 0 + 2b 0 a -f 2\ß + c 0 a 2 + 2c 1 aß + c 2 /3 2 ];
mithin ist (2) nur dann, dann aber immer ein Integral von
(1), wenn a, ß der quadratischen Gleichung
(3) a 0 -f 2b 0 a -f- 2b x ß -f- c 0 a 2 + 2c 1 ccß -j- c 2 ß 2 = 0
genügen. Ist also a k , ß k eine Lösung dieser charakteristischen
Gleichung, so ist
C k e ttkX+ßky
ein Integral, und das allgemeinste Integral ist
(4) z=2j Cke kV ’
die Summe eigentlich über die oo 1 Wertverbindungen a k /ß k
erstreckt, welche der Gleichung (3) entsprechen.
Yon besonderem Interesse ist der Pall, wo die linke Seite
von (3) Zerlegung in lineare Factoren gestattet, sodass
(Ai« + B x ß -f- C l )(Ä 2 a -{- B 2 ß + C 2 ) — 0
ist. Zieht man daraus die beiden Bestimmungen
ß — ma -f- n, ß — ma -(- n ,
so zerfällt (4) in zwei Theile
z = e ny Ce < ' x + my ' )a -J- e n y ^j C'e^ x ^ m ^ a ,
die Summe über alle reellen Werte von a erstreckt und jedem
a ein beliebiges C zugeordnet. Die erste Summe aber stellt
in letzter Linie eine willkürliche Function von x -j- my, die
zweite eine willkürliche Function von x -|- my dar; man hat
also bei dieser Voraussetzung
(5) z = e ny cp(x -f- my) -f- e n ' y ih(x -f- my)
als allgemeinstes Integral von (1).
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