289. Beliebig begrenztes Integrationsgebiet 169
Schneidet auch jede Transversale parallel zu OX die Randkurve
zweimal, wie es in Fig. 139 der Fall ist, so gibt die Integration nach x
bei festem y / x {y)
f 'f{cc, y) dx,
Xo(y)
wobei Xo(y)> %i(y) zu V gehörigen Abszissen von C sind, und die ab
schließende Integration nach y liefert
d Xi(>J)
J dyj f(x,y)dx, (16)
0 Xo (sO
wobei das Intervall (c, d) zwischen den zu OX parallelen Tangenten (oder
Streiflinien) an C enthalten ist.
Die Vergleichung der beiden Darstellungsformen (14) und (16) des
Doppelintegrals (15) ergibt dann eine Verallgemeinerung des in 286
hervorgehobenen Satzes von der Vertauschbarkeit der Reihenfolge der Inte
grationen, wobei aber zu bemerken ist, daß hier nicht auch wie dort die
Grenzen mit vertauscht werden; vielmehr sind die Grenzen der erst
maligen Integration abhängig von der Variablen, nach welcher zum
zweitenmal integriert wird, und nur die Grenzen der zweiten Integration
sind feste Zahlen.
Mit dem obigen ist zugleich die Bedeutung eines zweifachen Inte
grals, wie es am Schlüsse von 286 in (5) erwähnt worden ist, näher
erläutert.
Hat das Integrationsgebiet eine solche Gestalt, daß sein Rand von
Transversalen parallel zu den Achsen auch in mehr als zwei Punkten ge
troffen wird, so muß es in Teile zerlegt werden, welche den oben ge
forderten Bedingungen genügen; für jeden dieser Teile hat die Ausrech
nung nach dem Schema (14) oder (16) für sich zu geschehen.
Auch ein Doppelintegral mit krummlinig begrenztem Gebiete kann
als Grenzwert einer Doppelsumme von der Zusam
mensetzung (7) angesehen werden. Umschreibt man
P ein Rechteck (Fig. 140), zerlegt dieses in ein Netz
von Teilrechtecken und bildet die Summen S n {T),
S(T), S 0 (T) über alle Teilrechtecke, welche voll
ständig innerhalb P liegen, so beziehen sich diese
Doppelsummen nicht auf das ganze Gebiet P, son
dern nur auf eine ihm eingeschriebene Figur mit