Vierter Abschnitt.
Anwendungen der Integralrechnung.
§ 1. Quadratur ebener Kurven.
310. Allgemeine Formeln. Bei Gelegenheit der Begriffsentwick
lung eines einfachen bestimmten Integrals hat sich (220) die Tatsache
ergeben, daß mit der Ausrechnung des bestimmten Integrals
6
J f(x) dx
a
einer auf dem Gebiete (a, b) stetigen und zeichenbeständigen Funktion f(x)
die Aufgabe gelöst ist, die von der Kurve
der Abszissenachse und den zu den Abszissen x = a und
x = b gehörigen Ordinaten begrenzte Figur AB DG (Fig.
166) ihrem Flächeninhalte nach zu bestimmen oder zu
quadrieren.
0 « “ ö
Fig. 166.
Bezeichnet man die Flächenzahl, bezogen auf die Quadrateinheit, die
der Längeneinheit entspricht, in welcher die linearen Größen x, y, a, b
ausgedrückt sind, mit S, so bildet die Gleichung
6
b
(i)
a
a
die Grundformel für die Quadratur ebener Kurven.
Inwieweit von einer Fläche auch dann gesprochen werden kann, wenn
die Kurve innerhalb {a, b) eine zur Ordinatenachse parallele Asymptote
hat, oder wenn sie ins Unendliche sich erstreckend der Abszissenachse
sich als Asymptote nähert, darüber entscheiden die Untersuchungen der
Artikel 274—278.