14
1. Abschnitt. § 1. Das bestimmte und das unbestimmte Integral
Ist a <b <c, so zerfällt (a, c) durch den Zwischenwert b in zwei
Teile, und die auf diese Teile (a, b), (b, c) bezüglichen Summen 8 er
gehen zusammen die für das ganze Intervall (a, c) geltende Summe: durch
Übergang zur Grenze erhält man die Formel (24).
Wenn hingegen a <c <b, so sind (a, c), (c, b) die Teilintervalle
aus welchen das ganze Intervall (a, b) sich zusammen setzt, und es ist
daher zunächst « ’> \
j f(x) dx -\-J f(x) dx = f f(x') dx]
a c a
überträgt man das zweite Integral nach rechts unter Anwendung der
Formel (23), so ergibt sich wieder die Formel (24).
Man kann dieser Formel durch Transposition der linksstehenden
Integrale und durch Vertauschung der Grenzen die Gestalt
I f(x) dx + J ffx) dx -f f f\x) dx = 0 (25)
a b c
geben, wnlche an die Rechnung mit gerichteten Strecken in einer Ge
raden erinnert: AB -f BC -f GA — 0.
Die Formeln (24) und (25) können auf beliebig viele im Integrabili-
tätsbereiche liegende Zahlen ausgedehnt werden nach dem Schema:
0; c l) + (c,, c,) + • • • + (c p , a) = 0.
4. Ein konstanter Faktor der m integrierenden Funktion kann vor
das Integralzeichen genommen werden und umgekehrt.
Aus der für die endliche Summe S geltenden Gleichung
2d,cfilf) = cix/ry
1 1
folgt nämlich durch Übergang zur Grenze:
b b |
f cf ix) dx = c j f\x) dx. (26)
a a
5. Bas über (a, b) erstreckte Integral einer Summe von Funktionen
kommt der analog gebildeten Summe der über (a, b) erstreckten Integrale
der einzelnen Summanden gleich.
Es seien nämlich cp{x), ipix) zwei auf dem Gebiete (a, b) integrable
Funktionen: die auf ihre Summe (p(x) + (x) bezügliche Summe S läßt
sich wie folgt umformen: