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IY. Abschnitt. § 4. Komplanation krummer Flächen
da nunmehr das übrige Integral von 90 nicht abhängt, so kann man darin
(p = 0 setzen, wodurch r = x wird, und findet so als endgültige Formel
für die von dem Bogen M 0 M 1 des Meridians (Fig. 197) beschriebene Zone
X 1
8 = 2 7t j'yi -f f' (ccfxdx,
x 0
oder, weil]/l f' (x) 2 dx das Bogendifferential ds des
Meridians ist,
8 = 2itJ*xds. (13)
Dementsprechend beschreibt der Bogen M 0 M l der um die x -Achse
rotierenden Kurve y — f(x) (Fig. 198) eine Zone von der Größe
S = 2nJ\ids.
(14)
Fig. 198.
Die Ausdrücke 2itxds y 2ityds bedeuten bis auf Größen höherer als
der ersten Ordnung die von dem Bogenelemente
MM' im ersten und zweiten Falle beschriebenen
Elementarzonen.
Die beiden behandelten Fälle sind nicht die ein-
zigen, wo zur Quadrierung einer krummen Fläche
eine Integration ausreicht’, dies tritt immer ein, wenn
die Fläche eine Zerlegung in Elemente zuläßt, die
sich durch einen Differentialausdruck erster Ordnung darstellen lassen.
*1
Anmerkung. Das Integral J*yds in (14) hat die Bedeutung des
statischen Momentes des Bogens M 0 M 1 bezüglich der ¿c-Achse, kommt
also auch gleich dem Produkte Ys aus der Ordinate Y des Schwerpunktes £
dieses Bogens und seiner Länge s. Man hat demnach auch
S = Ys. (15)
Darin spricht sich ein Analogon der Gu 1 dinsehen Regel (316, 4.) aus,
wonach die von dem Bogen s beschriebene Zone gleich ist dem Mantel eines
geraden Zylinders, dessen Basisumfang s ist und dessen Höhe gleichkommt
dem Umfang des Kreises, den der Schwerpunkt des Bogens bei der Rotation
beschreibt.