359. Differentialgleichungen erster Ordnung zweiten und höheren Grades 391
ersten Systems mit einer des zweiten unter rechtem K inkel; letzteres
war auch schon aus der Differentialgleichung zu erschließen, die in der Form
zeigt, daß in jedem Punkte y\ • y\ — — 1 ist. Eine Ausnahmerolle spielt
nur der Punkt 0/0, durch welchen alle Geraden des Büschels gehen.
In dem andern Falle, wo WP— LN kein vollständiges Quadrat ist,
heißen die Lösungen von (1):
jede davon kann beide vertreten, wenn man die Quadratwurzel als zwei
deutiges Symbol auffaßt, und nur, wenn man über das Vorzeichen der
Quadratwurzel eine bestimmte Festsetzung macht, bildet jede Lösung für
sich eine Differentialgleichung ersten Grades. Daraus folgt, daß auch das
Integral einer der Gleichungen das vollständige Integral bildet, wenn man
den darin vorkommenden Symbolen die volle Allgemeinheit beilegt. In
dem einen wie in dem andern Falle läßt sich die Totalität der Lösungen
in bezug auf die Integrationskonstante so ordnen, daß sich eine Gleichung
von der Form Pd 2 + 2QC + R = 0 (2)
ergibt, deren Koeffizienten eindeutige Funktionen von x, y sind. Im ersten
Falle ist auch das Gleichungstrinom von (2) rational zerlegbar, im andern
Falle ist eine solche Zerlegung nicht möglich.
Da in jedem Punkt, für den durch (1) zwei reelle Richtungen be
stimmt sind, auch zwei reelle Kurven von (2) sich schneiden, mit anderen
Worten, da (1) und (2) gleichzeitig reelle, bzw. komplexe Lösungen er
geben müssen, so sind die Diskriminanten JHP—LN, Q 2 —PB stets
gleich bezeichnet und verschwinden auch gleichzeitig, falls sie überhaupt
Null werden können.
Als ein einfaches erläuterndes Beispiel diene die Gleichung
x y' 2 — V i
sie gibt
nach Trennung der Variablen
Êl + œ o •
y y —yx