Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
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des Systems, so sind PQN und Q X P X N (nach 227) ähnliche Punkt-
reihen, also ist:
NQ.NQ l = NP. NP\
und folglich N ein Punkt der Chordale beider Kreise, w. z. b. w.
347. Aus der letzten Relation folgt ferner; Zieht man von
einem Punkte N der Chordale an alle Kreise des Systemes die
Tangenten, so sind die Längen derselben (von Wbis zum Berührungs
punkte gemessen) sämtlich gleich (= yNP. NPj), d. h. die Be
rührungspunkte liegen auf einem neuen Kreise mit dem Centrum N.
Dieser geht durch die Punkte 0 und P (die Nullkreise) und schneidet
die Kreise des Systemes stets unter rechtem Winkel (d. h. in jedem
Schnittpunkte stehen die beiderlei Kreistangenten aufeinander senk
recht). Da der Punkt N auf der Geraden rn willkürlich angenommen
werden darf, erhält man ein zweites System von unendlich vielen
Kreisen, die sich wechselseitig in den zwei festen Punkten
0 und P schneiden und die Kreise des ersten Systems rechtwin
kelig kreuzen. Für diese Kreise bildet die Gerade l die gemeinsame
Chordale; sie kann als der zum System gehörige Kreis mit unend
lichem Radius aufgefaßt werden. Nullkreise treten hier nicht auf.
348. Die betrachteten beiden Kreissysteme mit fester
Chordale bezeichnet man als Kreisbüschel. Sie liefern die Hilfs
mittel, um die in 237 aufgestellten Aufgaben zu lösen, die die
Involution von Punkten betreffen. Sind nämlich in zwei invo-
lutorischen Reihen P und P,, Q und Q x irgend zwei Paare ent
sprechender Punkte, so gilt für den Mittelpunkt M der Involution
die Beziehung;
MQ.MQ. L = MP.MP X
und folglich für einen Doppelpunkt U oder V derselben;
MIß = MP 2 = MP • MP X .
Ist nun die Involution auf der Geraden g durch die beiden Paare
P und P x , Q und Q 1 gegeben und handelt es sich um die Kon
struktion des Mittelpunktes, der Doppelpunkte und überhaupt ent
sprechender Punktepaare, so schlage man über den Stecken PP X
und QQ X a R Durchmessern Kreise p und q. Der Büschel der Kreise,
die mit diesen beiden dieselbe Chordale haben, schneidet die Gerade
g in den Punktepaaren der gegebenen Involution und insbesondere
bestimmt die Chordale selbst den Mittelpunkt M der Involution auf
g, denn für denselben und für irgend zwei entsprechende Punkte P
und P x besteht die erste der obigen Relationen. Es sind aber zwei
Fälle zu unterscheiden: entweder schneiden sich die Kreise p und
q nicht (Fig. 166) und es liegen ungleichlaufende involutorische