Die Kegelschnitte als Kreisprojektionen.
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Büschel. Die Schnittpunkte des ersten Büschels mit dem Strahle
4 5 sind der Keihe nach: P, 4, 5, 1\ die des zweiten mit 5 6
aber: Q, S, 5, 6. Diese Puuktreihen sind folglich projektiv und
da sie den Punkt 5 entsprechend gemein haben in perspektiver
Lage, d. h. die Verbindungslinien
p = PQ, 4 S (oder 3 4), T6 (oder 6 1)
schneiden sich in einem Punkte P, w. z. b. w.
373. Als Spezialfall des vorigen Satzes sei der folgende erwähnt.
Hat ein dem Kreise eingeschriebenes Sechseck zwei
Paare paralleler Gegenseiten, so sind auch die beiden
letzten Gegenseiten parallel.
Der Beweis kann leicht direkt erbracht werden. Sind nämlich
(Fig. 184) 1 2 und 4 5, 2 3 und 5 6 die beiden ersten, nach der An
nahme parallelen Gegenseitenpaare, so
sind die Peripheriewinkel /_ 1 2 3 und
4 5 6 entweder gleich oder um 2 K ver
schieden. In beiden Fällen sind die im
gleichen Sinne durchlaufenen Kreisbogen
1 3 und 4 6 gleich und folglich die Sehnen
3 4 und 6 1 parallel. ■
Liegt irgend ein dem Kreise einge
schriebenes Sechseck vor, für welches aber
die Verbindungslinie zweier Gegenseiten
schnittpunkte den Kreis nicht schneidet,
so kann man die letztere (nach 264) als
Verschwindungslinie einer Centralprojektion wählen, welche den Kreis
in einen anderen Kreis verwandelt. Man gelangt dabei zu einem
Sehnensechseck, für das der letzte Satz zutrifft. Damit ist für alle
Sechsecke der gedachten Art der Pas- ^
cal’sche Satz (271) aufs neue bewiesen.
Man kann hieraus einen neuen Beweis
des allgemeinen Satzes ableiten.
378. Mit Bezug auf den oben bereits
benutzten Satz: Alle Strahlbüschel,
die vier gegebene Punkte Ä, P, C,l)
eines Kreises aus irgend einem
fünften Punkte 8 desselben proji
zieren, haben dasselbe Doppelver
hältnis (weil sie kongruent sind), spricht
man von dem Doppelverhältnis, {APCP) von vier Punkten
eines Kreises und versteht darunter das Doppelverhältnis der
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